Pulver- und Draht-Flammspritzen

Flammspritzen ist ein wirkungsvolles und wirtschaftliches Verfahren, um die Standzeit von Maschinenteilen zu erhöhen oder um eine Reparatur kostengünstig durchzuführen. Flammspritzen ist das älteste der thermische Beschichtungsverfahren und wurde oft verwendet wegem dem Vorteil der einfachen Anwendung und geringen Kosten im Vergleich zu den anderen Spritztechniken. Heute wird es für die Reparatur und Kleinserien eingesetzt.

Wie funktioniert das Flammspritzen?

Beim Pulver-Flammspritzverfahren wird das Pulver mittels Druckluft oder Gas direkt in die Flamme geleitet. Wichtig ist, dass das Pulver genügend erhitzt ist, wenn es zur Flamme gelangt. Das Pulver schiesst mit dem Gas durch die Innendüse, wird mit Druckluft von den Aussendüssen noch beschleunigt und trifft dann auf das Werkstück.

Beim Draht-Flammspritzverfahren muss der Drahtvorschub und die Flammeinstellung ausgeglichen sein um ein kontinuierliches Schmelzen und damit einen feinen Strahl zu gewähren. Druckluft von den Aussendüssen zentriert und beschleunigt das Spritzmaterial bis zum Aufprall auf den Grundwerkstoff.

Herrvorragende Oberflächen werden bei Flammspritzschichten durch Drehen und Schleifen erreicht.  Wegen geringer Oberflächenrauhigkeit kann manchmal auch auf eine mechanische Nachbearbeitung verzichtet werden. Viele Schichten sind mikroporös, was die Aufnahme von Schmiermitteln begünstigt und sehr gute Laufeigenschaften ergibt. Gefügeveränderungen und Verzug treten aufgrund der geringen Erwärmung des Werkstücks nicht auf.

Nachteile: Die Haftfähigkeit der Beschichtung ist vor allem mechanischgegeben und ist im Vergleich zu anderen Spritzverfahren wegen den geringen Temperaturen und der geringen Aufprallenergie eher klein. Manchmal hat eine dünnere Schicht eine bessere Haftung. Der Beschichtungswerkstoff wird teilweise durch die Flamme verändert (Oxydation, Reduktion).

Gründe wenn das Flammspritzverfahren gewählt wird:

  • Wenn die Form des Werkstück manuelles Spritzen bedingt, ist Flammspritzen die günstigste und universellste Variante
  • Durch Wiedergewinnung des Oversprays können die Kosten tief gehalten werden
  • Sehr schnelle Beschichtung möglich
  • Pulver ist in grosser Materialvielfalt erhältlich
  • Gute Oberflächenbeschaffenheit, Gleitfähigkeit und Temperaturbeständigkeit
  • Umweltfreundlich (enthält keine Lösungsmittel)
  • Hohe Witterungsbeständigkeit und Chemikalienbeständigkeit
  • Sehr hoher Korrosionsschutz (Korrosionsklasse C5) und Oxidationsschutz möglich
  • Gut geeignet bei Anwendungen für hohe mechanische Widerstandsfähigkeit
  • Hohe Verformbarkeit
  • Gute elektrische Isolationseigenschaften, aber auch sehr gute elektrische Ableiteigenschaften sind möglich

Flammspritzen wird eingesetzt für kleinere- bis mittelgrosse Bauteile, bei geringer Schichtdicke.

Einige typische Anwendungen sind:

  • Korrosionsschutz mit Aluminium, Zink oder thermoplastischer Polymer Schichten.
  • Wiederherstellung von verschlissenen Lagern mit rostfreiem Stahl oder Bronzelegierungen. Gespritzte Schichten sind recht porös und die Schmiermittel verbessern dadurch sogar die ursprünglichen Lagereigenschaften

Verwendete Draht Materialien: Zinn, Nickel, Lagermetall, Messing, Zink, Bronze, Molybdän
Verwendete Pulver Materialien: Aluminum Oxide, Nickel Graphit, Plastik basierende Pulver und Lagermetall